Überblick über das japanische System zur Umschreibung ausländischer Führerscheine („Gaimen Kirikae“)
Die japanische Nationale Polizeibehörde hat beschlossen, die Regeln für die Umschreibung ausländischer Führerscheine auf einen japanischen Führerschein („Gaimen Kirikae“) zu verschärfen. Bisher konnten selbst Touristen mit einer Hoteladresse einen japanischen Führerschein erhalten. Ab Oktober 2025 ist dies für Kurzzeitbesucher und Touristen nicht mehr möglich.
Warum werden die Regeln geändert?
- Zunahme von Unfällen: Es gab einen Anstieg von Verkehrsunfällen mit Ausländern, die ihren Führerschein durch Umschreibung erhalten hatten.
- Mehr Anträge: Im Jahr 2024 erhielten rund 68.000 Ausländer einen japanischen Führerschein über dieses System, viele davon Chinesen, die Hoteladressen nutzten.
- Probleme bei der Adressprüfung: Die Verwendung von Hoteladressen erschwerte es den Behörden, Fahrer nach Vorfällen nachzuverfolgen.
Was ändert sich konkret?
- Wohnsitznachweis erforderlich: Nur Personen mit einer japanischen Wohnsitzbescheinigung dürfen künftig ihren Führerschein umschreiben lassen. Touristen und Kurzzeitbesucher ohne Wohnsitzbescheinigung sind ausgeschlossen.
- Strengere Prüfungen:
- Die theoretische Prüfung wird von 10 auf 50 Fragen erweitert, und es ist eine Bestehensquote von mindestens 90% erforderlich.
- Auch die praktische Fahrprüfung wird anspruchsvoller.
- Hoteladressen nicht mehr zulässig: Hoteladressen oder andere temporäre Unterkünfte werden als Wohnsitznachweis nicht mehr akzeptiert.
Chinesische Touristen und die Umschreibung
- Viele chinesische Besucher blieben kurzzeitig in Hotels und nutzten deren Adresse, um einen japanischen Führerschein zu erhalten. Das System erlaubte die Antragstellung sogar mit Touristenvisum, sofern eine „Aufenthaltsbescheinigung“ des Hotels vorlag.
- Mit einem japanischen Führerschein kann man auch einen internationalen Führerschein beantragen, was das Fahren in vielen Ländern ermöglicht.
- Die vergleichsweise einfache Umschreibung führte zu einem starken Anstieg chinesischer Antragsteller.
Politik von Minister Iwaya und der Anstieg chinesischer Anträge
- Außenminister Takeshi Iwaya setzte sich für eine Lockerung der Visabestimmungen für chinesische Touristen ein, etwa durch Einführung von 10-Jahres-Multivisa und Verlängerung der Aufenthaltsdauer für Gruppenreisen.
- Diese Maßnahmen führten zu mehr chinesischen Besuchern und damit zu einem Anstieg der Anträge auf Führerscheinumschreibung.
Zusammenfassung
- Bisher: Viele chinesische Touristen erhielten einen japanischen Führerschein mit Hoteladresse.
- Jetzt: Aufgrund von mehr Unfällen und Missbrauch verlangt Japan künftig einen Wohnsitznachweis und strengere Prüfungen für die Umschreibung.
- Hintergrund: Die Visalockerungen unter Minister Iwaya führten zu mehr Touristen und Anträgen.
- Zukunft: Ab Oktober 2025 können nur noch Einwohner mit den erforderlichen Dokumenten einen ausländischen Führerschein umschreiben lassen. Touristen müssen internationale Führerscheine nutzen.
Diese Reform dient der Verbesserung der Verkehrssicherheit und soll sicherstellen, dass nur qualifizierte und offiziell registrierte Einwohner in Japan fahren dürfen.


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